Ich weiß, du willst es.
Ich seh es in deinen Augen funkeln.
Ich spüre diesen Drang, diese Sehnsucht…
Und doch hält dich etwas davon ab.
Denn folgst du diesem Wunsch, lässt du einen anderen los.
Doch glaub mir, wenn ich dir sage: Das andere ist nur Schein.
Deswegen konzentrier dich auf dein Sein.
Genug des Pathos, lass uns Licht ins Dunkle bringen:
Ich schreibe von dem Wunsch, dich abzuheben.
Nicht im grauen Einheitsbrei oder der dunstigen Buchstabensuppe unterzugehen.
So einzigartig zu sein, wie
Also frag ich dich: Wieso bist du es nicht einfach?
Denn hier herrscht ein großer Irrglaube: Du brauchst keine nie gekannte Nische, den unübertrefflichen USP.
Du bist einzigartig, weil du bist.
Tief in deinem Herzen weißt du das.
Doch der Verstand will das noch nicht verstehen.
Und dann ist da ja noch die andere Sache, die dich davon abhält, dem Einheitsbrei zum Abschied zuzuwinken und in deiner Einzigartigkeit zu erstrahlen:
Die Einsamkeit.
Ist sie nicht der wahre Grund, weshalb wir uns so oft nicht trauen, ausgetretene Pfade zu verlassen?
Nicht mehr dazuzugehören, nicht mehr Teil von etwas zu sein?
Zu einer Gruppe dazuzugehören, war für uns lange Zeit überlebenswichtig.
Und diese Steinzeit-DNA prägt uns auch heute noch.
Doch vergessen wir dabei allzu oft uns selbst.
Wir passen uns an, anstatt uns selbst zu passen.
Weil wir nicht abseitsstehen wollen. Auffallen. Anecken.
Und so lässt uns die Angst vor Ablehnung und Einsamkeit immer weiter im Einheitsbrei schwimmen.
Gehen dabei selbst unter.
Vielleicht ist es daher an der Zeit, uns zu fragen, warum wir unbedingt Teil von etwas sein wollen.
Vielleicht, weil uns selbst ein wichtiger Teil fehlt?
Der Teil, der uns, sagt wir, sind gut so wie wir sind.
Der uns “ganz” fühlen lässt – auch, wenn wir ganz alleine sind?
Ja, vielleicht haben wir mehr Angst vor den Erkenntnissen, die wir haben werden, wenn wir für uns alleine sind und uns mit uns selbst auseinandersetzen, als Angst vor Einsamkeit.
